Klönschnack am Abend vom 30.November 2017 im Gasthof Rathje

Der, und das sei vorneweg gesagt, sehr interessante und informative Vortrag begann um 19:30.

Herr Dr.  Meurs gab zunächst eine Einführung in die Bedeutung und Geschichte des Begriffes "Weltnaturerbe". Dieses Thema, sowie der gesamte Vortrag wurde mit eindrucksvollen Bildern untermalt.
Es folgte eine Beschreibung der Ausdehnung des Wattenmeers über 3 Staaten hinweg, in Deutschland sind 3 Bundesländer Anrainer des Wattenmeers. Ein weiterer Punkt betraf die Aufgaben des  Nationalparkamts:
Es sind dies Forschung, Schutz und Bildung.

Die Forschung wurde anhand der Seehundzählungen und Bergung von gestrandeten Walen anschaulich geschildert. Dabei wurden Einzelheiten genannt und beschrieben, die man der normalen Presse nicht entnehmen kann. Das fängt bei der Implantierung von Sendern bei den Seehunden an, um deren Wanderwege zu erkunden; es endet mit der Entnahme von Organen bei gestrandeten Walen, um die Ursache der Strandung zu untersuchen. Es zeigte sich, dass die Forschung als solche nicht unbedingt öffentlich wahrzunehmen ist,  jedoch permanent stattfindet.

Zum Thema Schutz wurde deutlich, dass es hierbei immer wieder zu Interessenskonflikten kommt, die jedoch meistens in intensiven Gesprächen der einzelnen Interessenvertreter gelöst werden können. Ansonsten ist die Politik gefordert.

Die Bildung ist ein wesentlicher Punkt in der Arbeit des Nationalparkamtes. Hier wird vor allem mit Schulen zusammengearbeitet, den Lehrern wird Info-Material an die Hand gegeben. Nicht zuletzt sind die Schulbesuche im Multimar-Wattforum ein ganz großer Baustein. Denn je mehr Bildung, je mehr Akzeptanz.

Es kam zu dem Schluss, dass der Titel "Weltnaturerbe" eine Auszeichnung ist und gleichzeitig
eine Werbung für den außergewöhnlichen Wert. Diese Werbung schlägt sich in steigenden Tourismuszahlen nieder, im Jahr 2016 nahmen fast 1 Million Gäste an Veranstaltungen des Nationalpark-Amtes teil. Dazu tragen auch die mittlerweile 39 Info-Einrichtungen des Nationalpark-Amtes bei.

Der weitere Teil des Vortrags befasste sich mit der Nationalpark-Partnerschaft, die ja auch unsere Gemeinde eingegangen ist.
Man fing 2006 klein an. Mittlerweile gibt es 174 Nationalpark-Partner. Das Spektrum erstreckt sich hierbei von Gemeinden über Schulen bis hin zu privaten Ferienwohnungs-Vermietern. Hierbei wird bei der Vergabe der Partnerschaft auf viele Dinge geachtet, die entweder einen Bezug zum Nationalpark haben, oder sich im Einklang mit der Ökologie befinden, die vom Nationalparkamt gefördert und vertreten wird.

Das Eingehen einer Nationalpark-Partnerschaft ist auch kein einmaliger Akt. Es wird seitens des Nationalpark-Amtes eine Qualitäts-Überprüfung durchgeführt, die in der Regel alle 2 Jahre stattfindet. Dies zeigt, dass das Eingehen einer Partnerschaft ein stetiges Streben nach Verbesserung bzw. Erweiterung der ökologischen Bedingungen beim Partner im Sinne der Nationalpark-Idee bedeutet. Denn der Nationalpark Wattenmeer als Weltnaturerbe ist ein Segen für alle, allemal für die Natur. Dieses zu erhalten und fortzuführen ist verpflichtende Aufgabe des Nationalparkamtes, aber auch der Partner.

Damit schloss der Vortrag.
Im Anschluss gab es noch eine lebhafte Diskussion zu den Themen Klimawandel, Naturschutz und Landwirtschaft, Lebensraum für bedrohte Arten. Es gab für die Gäste reichlich Gelegenheit, Fragen zu stellen, oder aber auch Erläuterungen zu der einen oder anderen Maßnahme seitens des Küstenschutzes zu erhalten.

Fazit:  Wieder einmal war es der WOF gelungen, einen fachlich hervorragenden Referenten zu gewinnen, der auf ein sehr interessiertes Publikum stieß. Dieses im nächsten Jahr fortzusetzen wäre ein Gewinn für alle Einwohner.

JS

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